Erweiterung
Schulanlage Brühl
Weitere Auskünfte bitte an:
Gemeindeverwaltung Dornach
Bauverwaltung
Hauptstrasse 33
4143 Dornach
oder per Mail an: bau@dornach.ch senden.
Machbarkeitsstudie
Grund
Die Schulraumplanung ist eine anspruchsvolle, sehr entwicklungsabhängige Arbeit. In den letzten Jahrzehnten wurden schweizweit die Klassengrössen reduziert und neue Unterrichtsformen sowie -technologien eingeführt. Diese Umstände führen zu einem erhöhten Raumbedarf bei gleichbleibender Schülerzahl. Allerdings ändert sich derzeit auch die Dornacher Demographie und führen Bautätigkeiten zu einer anderen Bevölkerungsstruktur sowie Bevölkerungsdichte als bisher. In der Folge verändern sich Kinder- und Schüleranzahl laufend. Für Dornach wurde eine Prognose für die nächsten 20 Jahre betreffend zukünftigen Schüler:innen-Anzahl berechnet:

Neben dem Bedarf an Schulräumen haben sich in den letzten Jahren auch die Anforderungen an die Bewegungsmöglichkeiten der Kinder verändert. So braucht es genügend Bewegungsflächen/Freiräume, um einerseits die erforderlichen Sport-Lektionen durchführen und anderseits ein ausreichendes Angebot für die Pausengestaltungen anbieten zu können. Zudem steigt der Bedarf an schulergänzenden Leistungen in Form von Betreuungen ausserhalb des Schulunterrichts über die Mittagszeit und an freien Nachmittagen laufend. Zudem brauchen auch diese Angebote Bewegungsflächen/Freiräume für die Freizeitgestaltung, wobei jedoch, ja nach Standort, zumindest teilweise schulischen Anlagen genutzt werden können. Für Dornach bedeutet dies Handlungsbedarf sowohl bei der Schulinfrastruktur, als auch bei der Sportinfrastruktur und den schulergänzenden Leistungen.
Planungsperimeter
Am zentralen Schulstandort Brühl, wo sich die Kindergärten und Primarstufe
(Zyklus 1 + 2) befinden, soll auch bei einer Erweiterung festgehalten werden. Dadurch können pädagogisch, organisatorisch und raumplanerisch Synergien optimal genutzt werden.
Um das Ziel einer qualitätsvollen zukunftsorientierten Planung rund um die bestehenden Schulanlagen und Kindergärten weiterverfolgen zu können, wurde mit dem Kirchenrat der römisch-katholischen Kirchgemeinde ein Landabtausch betreffend die an die bestehenden Kindergärten angrenzende Parzelle 3167 ausgehandelt. Daraus ergibt sich folgender Planungsperimeter:

Pflichtenheft für eine Machbarkeitsstudie
Die durch den Gemeinderat eingesetzte Spezialkommission mit erweiterter Begleitgruppe erarbeitete in einem ersten Schritt ein Pflichtenheft für eine Machbarkeitsstudie, welche die Konkretisierung von bestehenden Lösungsansätzen und die Erörterung von Handlungsbedarf in folgenden Themenkreisen beinhaltete:
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Handlungsbedarf im Bereich Kindergarten
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Handlungsbedarf im Bereich Tagesstrukturen
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Handlungsbedarf Primarschule, Standort Brühl: Klassenwachstum kurz/mittelfristig + 4 Klassen (alle 6 Klassen werden 3fach geführt), Bedarf im Bereich Gruppenräume in Abhängigkeit vom Klassenwachstum, Prüfung der Auswirkung auf die Spezialräume
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Ersatzstandort Ludothek mit grösserem Flächenangebot prüfen (neu ca. 80-100 m2, inkl. Lager)
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Machbarkeit zur Schaffung von insgesamt 200 Schutzraumplätzen in der neuen Schulinfrastruktur
Auch wurden für die Machbarkeit die möglichen Standorte der Erweiterungsbauten definiert:
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Primarschulerweiterung auf dem Areal
Erarbeitung von ca. zwei Varianten im Bereich der derzeitigen «Provisorien» mit allfälliger Ergänzung in Richtung Aula oder Unterstufe. Möschlerwiese wird in die Betrachtung mit einbezogen.
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Kindergarten/Bewegungsraum/Tagesstruktur
Realisierung auf GB Nr. 3343 (Möschlerwiese) oder GB Nr. 3167 (Eigentum kath. Kirche)
Mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie wurde die Kontextplan AG beauftragt, welche – begleitet von der Spezialkommission «Schul- und Sportinfrastruktur mit Tagesstruktur» und einer erweiterten Begleitgruppe – den Bedarf der diversen Schulstufen sowie der Tagesstruktur erarbeitet und ein Raumprogramm erstellt hat. Gleichzeitig wurde die Gebäudezustandsanalyse durch die Basler & Hofmann AG durchgeführt. Anhand dieser Ausgangslage wurden durch die Kontextplan AG verschiedene Konzeptansätze für die notwendigen Schulbauten erarbeitet, welche durch die Spezialkommission beurteilt wurden. Als Bestvariante aus der Machbarkeit ging dabei die Variante C hervor.
Der Ansatz C sieht einen Neubau an der Stelle der heutigen Unterstufe (Trakt D) sowie die Sanierung der Mittelstufe (Trakt A/B) und Unterstufe (Trakt C) zur Erweiterung der Primarstufe vor. Insbesondere wird der Neubau für Kindergarten, Tagesstruktur und Bewegungsraum auf dem Grundstück der katholischen Kirche (3167) favorisiert (= Option A). Die Option B zeigt die Machbarkeit auf, den Raumbedarf auf der Parzelle 3343 (Möschlerwiese) zu erstellen. Die jeweils nicht belegte Parzelle dient als möglicher Standort für Schulraumprovisorien, welche für die Umsetzung des Konzeptansatzes bis im Zeithorizont 2028 benötigt würden. Zusätzlich wird vorgeschlagen, die Aula und die Mittelstufe ohne Neubau zu sanieren und umzustrukturieren. Ein Ersatzneubau für die Unterstufe (Trakt D) wird aus bautechnischen Gründen, zur effizienten Nutzung des Schulareals sowie zur langfristigen Entwicklung des Areals empfohlen (Etappe 2).
Mit einer «Realisierung aller Teilprojekte SH Brühl» in einer Etappe kann das Erweiterungsprojekt innert 18 Monaten erstellt werden. Dadurch würden während der Bauzeit von 18 Monaten Schulraumprovisoriums für 14 Klassen benötigt.
Die Machbarkeitsstudie weist Gesamtkosten in der Höhe von rund 45 Mio. (inkl. MWST) für Neubauten, Umbauten sowie Sanierung und Instandsetzung der bestehenden Gebäude inkl. Schulraumprovisorien aus.

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass eine Umsetzung der Schulraumerweiterung Zyklus 1 + 2 mit dem in der Machbarkeitsstudie enthalten Raumprogramm auf den für die Planung zur Verfügung gestellten Parzellen möglich ist.
Offener Projektwettbewerb
Für die Aufgabe – das Planen der Schulraumerweiterung für Zyklus I und II inkl. Tagesstruktur – empfiehlt die Kontextplan AG einen einstufigen, offenen Projektwettbewerb. Die in der Machbarkeitsstudie gewonnenen Erkenntnisse können im Rahmen der Aufgabenstellung des Wettbewerbs ausreichend und abschliessend festgelegt werden.
Ein Wettbewerb eignet sich für Aufgabenstellungen, bei denen die Anforderungen im Voraus ausreichend und abschliessend festgelegt werden können. Dabei werden verschiedene Lösungen, insbesondere in konzeptioneller, gestalterischer, ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer, funktionaler oder technischer Hinsicht, ausgearbeitet. Gesucht wird der bestgeeignete Lösungsansatz. Die Teilnehmenden an einem Wettbewerb haben in der Regel einen gewissen Gestaltungsspielraum, um kreative Lösungen zu entwickeln, solange sie die von der Vergabestelle definierten Rahmenbedingungen einhalten.
Einen grosser Projektwettbewerb über alle Baubereiche (Schulanlage und Kindergarten zusammen) bietet Vorteile in Bezug auf Kosten- und Ressourceneffizienz sowie die Möglichkeit einer ganzheitlichen Betrachtung und Ideenvielfalt. Es handelt sich dabei um ein bewährtes, schlankes und faires Verfahren, welches eine grosse Lösungsvielfalt auch mit unerwarteten Lösungsansätzen verspricht. Es gewährleistet den freien Zugang zum Markt und unterstützt die Nachwuchsförderung sowie eine den Gegebenheiten angepasst Baukultur.
Das Verfahren wird gemäss GATT / WTO nach der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB 2019, BGS 721.532), dem Gesetz über öffentliche Beschaffungen (SubG 2021, BGS 721.54) sowie der Verordnung über öffentliche Beschaffungen (SubV 2021, BGS 721.55) durchgeführt. Subsidiär gilt die SIA-Ordnung 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, Ausgabe 2009.
Wettbewerbsprogramm
Auf Basis der Machbarkeitsstudie und des überarbeiteten Raumprogramms wurde das Wettbewerbsprogramm erstellt. Es enthält unter anderem folgende Schwerpunkte:
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Offene Aufgabenformulierung, um viel Flexibilität in der Erarbeitung eines bestmöglichen Projektentwurfes zu gewährleisten
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Um – in Ergänzung zu den bestehenden Schulanlagen –folgende Nutzungseinheiten ergänztes Raumprogramm:
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Klassenzimmer und Gruppenräume für die Primarschule
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2-fach Kindergarten
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Bewegungsraum
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Tagesstruktur
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Schutzplätze
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Perimeter analog der Machbarkeitsstudie inkl. 2’000m2 der Parzelle 3167
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Keine gleichzeitige Beplanung der Parzellen 3167 (Parzelle der RKKG) und 3343 (Möschlerwiese)
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Aula und bestehende Kindergärten sowie der Verbindungsbau (Trakt C) sind nicht Bestand bzw. Teil des Wettbewerbs / Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, dass diese zur Nutzen- und Kostenoptimierung mit einbezogen werden.
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Grosse Wertlegung auf die schulischen Abläufe sowie kurze und sichere Verbindungswege
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Ermöglichung der öffentlichen Nutzung der Räumlichkeiten der Tagesstruktur und des Bewegungsraumes ausserhalb der Schulbelegung
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Ökologische und naturnahe Gestaltung des Aussenraums sowie Auftrag, Lösungen für die Erschliessung und Parkierung vorzulegen
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Nachhaltige, zweckmässige Planung mit geringen Lebenszykluskosten
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Derartige Konzipierung der Neubauten, dass eine spätere Aufstockung möglich wäre
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Zielbaukosten – in Anlehnung an die Machbarkeitsstudie – von CHF 38 Mio. und Preissumme für den Wettbewerb von CHF 198'000.00
Das Programm wurde von der Wettbewerbsjury (vgl. nachfolgend) verabschiedet und wird durch den Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) genehmigt. Die Wettbewerbsjury ist das Gremium, welches die Projekteingaben bewerten und das Siegerprojekt küren wird. Der Entscheid über die Auftragserteilung zur Weiterbearbeitung des vom Preisgericht empfohlenen Projekts erfolgt durch den Gemeinderat der Einwohnergemeinde Dornach.
Wettbewerbsjury
Fachpreisrichter:innen
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2 Architekt:innen; Hanspeter Bürgi, dipl. Architekt ETH SIA FSU, Prof. BFH, Partner Bürgi Schärer Architekten, Bern (Vorsitz) und Maya Scheibler, Architektin FHNW BSA SIA, Prof. FHNW, Partnerin Scheibler Villard Architekten, Basel
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1 Architekt:in (Ersatz); Fabian Pauli, Architekt BA FH, Partner akkurat Bauatelier, Thun
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1 Landschaftsarchitekt; Daniel Baur, Dipl. Ing. Landschaftsarchitekt FH, Prof BFH, Partner Bryum Landschaftsarchitektur, Basel
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1 Landschaftsarchitektin (Ersatz): Céline Baumann, Landschaftsarchitektin, Studio Céline Baumann GmbH, Basel
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1 Fachperson Nachhaltigkeit / Kreislaufwirtschaft; Marc Etterlin, Tiefbauzeichner/Maurer/Dipl. Bauführer Unternehmung Hochbau/Baustoffprüfer/Betontechnologe/Dipl. Techniker HF Energie und Umwelt, Bauverwalter, Einwohnergemeinde Dornach
Sachpreisrichter:innen
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1 Schulleiter; Reto Fehr, Schulleiter EDK, Schulleiter, Einwohnergemeinde Dornach
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1 Ressortvorsteherin Bildung; Maria Montero Immeli, Dipl. Math., Ressortverantwortliche Gemeinderätin Bildung, Einwohnergemeinde Dornach
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1 Gemeindepräsident; Daniel Urech, Rechtsanwalt und Notar, Gemeindepräsident, Einwohnergemeinde Dornach
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1 Verwaltungsleitung (Ersatz); Sarah-Maria Kaisser, Rechtsanwältin, Verwaltungsleiterin, Einwohnergemeinde Dornach
Expertinnen/Experten
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1 Verkehr: Clelia Bertini, BSc FH in Raumplanung, Verkehrsplaner / Teamleiterin, Kontextplan, Bern
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1 Wirtschaftlichkeit: Bruno Wegmüller Architekt FH, Bauökonom AEC, Geschäftsführer und Verwaltungsrat exact
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1 Energie und Umwelt: Salome Lüdi, Kauffrau EFZ, angehende BSc Energie- und Umwelttechnik, Bereichsleiterin Umwelt und Energie, Einwohnergemeinde Dornach
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1 Vertretung Tagesstruktur: Rainer Koch, Dipl. Kultur-Ingenieur ETH sowie MAS FHBB Business Engineering Management, Partner, Geschäftsleiter, Verwaltungsrat, Rosenthaler + Partner AG
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1 Vertretung Statik: Thomas Huber Dipl. Bauingenieur TU SIA, Partner, Mitglied der Geschäftsleitung zpf Ingenieure
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1 Vertretung Spezialräume: Martina Hasler, dipl. Physiotherapeutin FH, Physiotherapeutin, Therapiestelle Laufen
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1 Vertretung Unterricht: Marsha Demir, Diplomierte Lehrerin für die Primarstufe EDK, Lehrperson, Schulen Dornach und Arbeitsort
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1 Gebäudeunterhalt: Dominique Kleiber, eidg. diplomierter Leiter in Facility Management, Bereichsleiter Gemeindeeigene Liegenschaften, Einwohnergemeinde Dornach
Verfahrenskosten
Kommissionen, Gemeinderat und Gemeindeversammlung
Die Bildungskommission empfiehlt der Gemeindeversammlung, den Antrag betreffend Genehmigung des Kredites für die Durchführung eines Wettbewerbs für die Erweiterung der Schulanlage Brühl anzunehmen.
Die Finanzkommission hat in einer im Konsultativverfahren erarbeitete Stellungnahme bekanntgegeben, den Antrag mehrheitlich zwecks Nachbesserung zurückzuweisen.
Die Bau-, Werk- und Planungskommission unterstützt die Beantragung des Kredites für die Durchführung eines Wettbewerbs für die Erweiterung der Schulanlage Brühl.
Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 27.01.2025 beschlossen, der Gemeindeversammlung am 12.02.2025 für die Durchführung eines Wettbewerbs für die Erweiterung der Schulanlage Brühl einen Kredit in der Höhe von CHF 468'000.00 inkl. MwSt. zu beantragen.
Am 12. Februar 2025 hat die Gemeindeversammlung für die Durchführung eines Wettbewerbs für die Erweiterung der Schulanlage Brühl einen Kredit in der Höhe von CHF 468'000.00 inkl. MwSt. genehmigt.
Terminplanung
Für die weiteren Projektphasen sind folgende Termine vorgesehen:
Die Projektgruppe
Maria Montero Immeli (Gemeinderätin), Sarah-Maria Kaisser (Verwaltungsleitung), Reto
Fehr (Schulleiter), Marc Etterlin (Bauverwalter)

